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Mehr Lehrer bewerben sich in Sachsen

Mehr Bewerber als erwartet haben sich um eine Einstellung in den sächsischen Schuldienst beworben. Im Bewerberverhalten bestätigen sich dabei Trends aus den Vorjahren. Eine vorläufige Bilanz zum Bewerbungsverfahren.

Begleitet von einer breit angelegten Social-Media-Kampagne konnten sich erstmalig grundständig ausgebildete Lehrkräfte, Seiteneinsteiger und pädagogische Fachkräfte über ein Online-Bewerbungsportal für den sächsischen Schuldienst bewerben. Auf den ersten Blick sehen die Bewerberzahlen – vorsichtig ausgedrückt – positiv aus.

Steigende Bewerberzahlen

Bisher (Stand 23. April) haben sich insgesamt 3.051 Personen am Einstellungsverfahren beteiligt. Darunter sind 1.223 grundständig ausgebildete Lehrkräfte, 1.648 Seiteneinsteiger und 180 pädagogische Fachkräfte. Erfreulich dabei ist, dass die Zahl der Bewerber mit grundständiger Ausbildung so hoch ist wie seit drei Jahren nicht mehr. So hatten sich zum Schuljahr 2017/2018 genau 1075 ausgebildete Lehrkräfte beworben und im Jahr darauf 1130. Gestiegen ist mit 397 auch die absolute Zahl von Bewerbern aus anderen Bundesländern.

Wachsendes Interesse unter Referendaren

Noch eine Zahl macht Hoffnung: Unter den Referendaren gibt es wieder ein größeres Interesse, in den sächsischen Schuldienst einzusteigen. Von den rund 600 Referendaren, die ihren Vorbereitungsdienst im Sommer beenden werden, bewarben sich 506 um eine Einstellung in Sachsen. Damit stieg die Quote von bisher um die 60 auf 85 Prozent.

"Wir sehen Licht am Ende des Tunnels. Es ist gelungen, den Negativtrend der vergangenen Jahre zu beenden. Bessere Einkommensmöglichkeiten und die Verbeamtung zeigen offenbar Wirkung."

Christian Piwarz, Sächsischer Staatsminister für Kultus, Bild: Ronald Bonss

CDU-Generalsekretär Alexander Dierks bezeichnete die Zahlen als "gute Nachricht", wenngleich man aber auch wisse, dass "wir noch nicht über den Berg sind". Die aktuellen Zahlen zeigten aber auch, "dass wir mit der Verbeamtung der Lehrerinnen und Lehrer in Verbindung mit Gleichstellung der Grund- und Oberschullehrer bei den Einkommen mit ihren Kolleginnen und Kollegen an den Gymnasien den richtigen Weg eingeschlagen haben."

"Sachsen ist nun wieder attraktiv und konkurrenzfähig im Wettbewerb der Bundesländer um Lehrerinnen und Lehrer."

Alexander Dierks MdL, Generalsekretär der Sächsischen Union, Bild: Christoph Reichelt

Dresden, Leipzig und Gymnasien sind begehrt

Auch wenn die Bewerberzahlen auf den ersten Blick erfreulich sind, so haben sich im Bewerberverhalten aus den Vorjahren bekannte Trends erneut bestätigt: Die meisten Bewerber interessieren sich für eine Einstellung in den Ballungszentren Dresden und Leipzig sowie für die Gymnasien, wie aus der Tabelle hervorgeht.

"Allen grundständig ausgebildeten Lehrkräften werden wir ein Einstellungsangebot unterbreiten."

Christian Piwarz, Sächsischer Staatsminister für Kultus

"Ich bitte die Bewerber um eine vorurteilsfreie Prüfung der Angebote und um Offenheit, auch in einer anderen Region und Schulart den Dienst anzutreten. Wir brauchen Lehrerinnen und Lehrer in ganz Sachsen“, so der Kultusminister.